Tja. Wenn einem der Klang perfekt gefällt, dann braucht man sowas natürlich nicht. Wenn er einem aber nicht gefällt und man ihn lieber anders hätte, dann kann der Hörtest ein ganz schön mühsames Geschäft werden. Alte Pickups ausbauen, neue einbauen, testen, wieder ausbauen, wieder neue einbauen, wieder testen, usw. Da kann man leicht einen Tag mit herumbringen, und man weiß am Abend immer noch nicht, was los ist. Das menschliche Ohr hat zwar ein unglaublich feines Unterscheidungsvermögen, aber leider kann es sehr schwer sagen, was genau man an einem nicht zufriedenstellenden Pickup umbauen muss, damit einem der Klang besser gefällt. Da können elektronische Messungen eine Menge Hilfe leisten und die Arbeit erheblich beschleunigen. Man stochert dann nicht mehr blind im Nebel herum, sondern kann ganz gezielt vorgehen. Man misst einen Pickup, der einem gut gefällt, und sagt "Aha". Dann misst man einen, der einem nicht gefällt und vergleicht die Ergebnisse. Da ist dann meistens ein deutlicher Unterschied zu erkennen. Dann misst man noch ein paar weitere und selektiert die heraus, die dem für gut befundenen am nächsten liegen. Auf die wenigen beschränkt man dann den Hörtest, die anderen lässt man liegen. Das geht bedeutend schneller, als wenn man alle der Reihe nach durchprobiert. Die Zusammehänge zwischen Messergebnissen und Klangeindruck sind eindeutig. Da hört man sich nach einiger Lernzeit hinein.
Wer kann so etwas gebrauchen?
- Gitarrenbauer: Die Eingangskontrolle von Pickups geht damit wesentlich schneller. Exemplarstreuungen bei der Übertragungscharakteristik oder echte Fabrikationsfehler wie z. B. Windungskurzschlüsse sind damit ganz schnell erkennbar. Man hat ein Beweismittel in der Hand, um schlechte Exemplare zurücksenden zu können.
- Pickup-Hersteller: Die Messungen machen die Endkontrolle präziser. Es gehen keine Ausreißer mehr zum Kunden. Und die Entwicklung neuer Typen verläuft systematischer.
- anspruchsvolle Musikgeschäfte: um Kunden noch besser beraten zu können
- technisch interessierte Gitarristen und Bassisten: Die Suche nach dem persönlichen Sound wird effizienter.
Das Zweitwichtigste: Lautstärkemessung
Schließlich noch für absolute Spezialisten:
Induktivität
Magnetstärken