Die Resonanzfrequenz fo lässt sich leicht nach der allgemein bekannten Schwingkreisformel abschätzen:
L ist dabei die Induktivität der Pickup-Spule (bei den meisten Typen zwischen 1 und 10 Henry), für C ist in der Praxis die Summe von Wicklungskapazität (Größenordnung meist etwa 80 bis 200 pF) und Kabelkapazität anzusetzen; letztere ist immer sehr viel größer, meist 300 bis 1000 pF.
Dem Praktiker fällt sofort auf: Wenn man ein anderes Kabel mit anderer Kapazität nimmt, ändert sich die Resonanzfrequenz, also die Klangfarbe der Gitarre. Dass das tatsächlich stimmt, lässt sich sehr leicht nachweisen. Wer ein Kapazitätsmessgerät besitzt, der sollte einmal verschiedene Kabel ausmessen und vergleichen. Die Unterschiede sind um so deutlicher hörbar, je stärker die Resonanzüberhöhung ist.
Wer den Klang seiner E-Gitarre ändern will, dem stehen drei Wege zur Auswahl:
Wer den Klang seiner E-Gitarre ändern will, dem stehen drei Wege zur Auswahl:
- Neue Pickups mit anderer Induktivität einbauen. Diese Methode ist die verbreitetste, aber auch mit großem Abstand die teuerste.
- Die Induktivität der vorhandenen Pickups ändern. Dies geht bei fast allen Doppelspul-Ausführungen (Humbuckern). Die beiden Spulen sind üblicherweise in Reihe geschaltet; legt man sie parallel, so erniedrigt sich die Induktivität auf ein Viertel. Die Resonanzfrequenz mit einem externen Kondensator wird dann doppelt so hoch. Wird nur eine der Spulen eingeschaltet, hat man die halbe Induktivität, so dass die Resonanzfrequenz um den Faktor √2 ~ 1,4 steigt. In beiden Fällen wird also der Ton heller. Bei vielen modernen Pickups sind beide Enden jeder Spule einzeln herausgeführt; man kann so die vier Drähte nach Belieben zusammenschalten, ohne dass man den Pickup erst öffnen muss.
- Die externe Lastkapazität ändern. Dieser Weg ist sehr wirksam, kostet aber wenig. Mit nur geringem Materialaufwand lassen sich gute klangliche Wirkungen erzielen. Am besten ist der Einbau eines Drehschalters mit mehreren verschiedenen Kondensatoren direkt in die Gitarre, genannt "C-Switch". Damit kann man dann die Resonanzfrequenz über einen großen Bereich hinweg in Stufen variieren:
Der alte Klangregler in der Gitarre ist dann nicht mehr besonders interessant; zweckmäßigerweise entfernt man ihn und setzt den Drehschalter an seine Stelle. So braucht man kein neues Loch zu bohren, und am Instrument wird optisch nichts verändert. Wer mit dem Selbstbau von elektronischen Schaltungen nicht so gut vertraut ist, kann solche Schalter auch fertig kaufen. Der Einbau ist einfach (siehe Soundschalter „C-Switch“ ©).