Auf
Wunsch des Eigentümers habe ich den Decade-Schalter gegen einen anderen
mit ein paar größeren Kondensatorwerten ausgetauscht, jetzt
logarithmisch gestuft ("10, 15, 22, 33, 47…"). Jetzt bleiben die
relativen Abstände der einzelnen Resonanzfrequenzen annähernd gleich,
wie es gehörmäßig richtig ist. Damit bringt die Gitarre nun auch einige
sehr warme, weiche Sounds, die die Gibson-Entwickler wahrscheinlich
selbst noch gar nicht gehört haben. Den
Höhen-schluckenden Übertrager ersetzt jetzt ein Vorverstärker, der die
niedrige Lautstärke der Pickups ordentlich hoch bringt und dabei die
Höhen voll erhält. Er braucht sehr wenig Strom und passt samt
9-V-Batterie leicht in den Hohlraum mit rein.
Alles in allem: Vom Ansatz her eine interessante Gitarre. Allerdings muss man sie in ihrer Eigenart verstehen und die richtige Verstärkeranlage dafür hernehmen, sonst hat man nicht viel davon. Ein paar Dinge hätten schöner ausgeführt werden können: einmal der Decade-Schalter mit sinnvolleren Schaltstufen, und statt des Höhen schluckenden Übertragers wäre ein eingebauter Vorverstärker weit besser gewesen. So etwas konnte man auch Anno 1971 schon in sehr guter Qualität bauen. Nach der Kosmetik-Operation ist die Les Paul Recording jetzt aber ein echtes Edelteil. Es macht richtig Spaß, bei jedem Stück einen anderen Sound zu haben, ohne die Gitarre wechseln zu müssen. Nur einen kleinen Wermutstropfen hat sie: Sie wiegt 5 kg!
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