Seit
langem war ich neugierig, was es mit diesen Gitarren auf sich hat. Von
der Les Paul Recording hatte ich in den 70er Jahren mal einen Prospekt
mit Demo-Folienschallplatte bekommen.
Die Sounds haben mich absolut
hingerissen: einer herrlicher als der andere, und eine Vielfalt, wie
ich sie sonst noch nie bei irgendeiner Gitarre erlebt habe. Wer sie
hören möchte, dem kann ich die Demo-Folienschallplatte in Form von zwei MP3-Dateien zusenden
(jede Seite (ca. 1,2 MByte). Ich hätte diese Gitarre gar zu gern
besessen, aber mehr als 3000 DM waren für mich als armen Studenten
damals jenseits von Gut und Böse. Mein Traum verschwand dann bis Ende
der 70er Jahre aus den Geschäften und geriet total in Vergessenheit.
Laut Tom Wheeler sind etwa 5300 Stück gebaut worden. Gesuchte
Sammlerstücke wurden sie nicht.
Viel später, als ich schon gar nicht mehr
an sie dachte, kam mir doch auf einmal eine Les Paul Recording in die
Hand, und ich hatte ein paar Tage Gelegenheit, mich ausgiebig mit ihr
zu befassen. Der erste Eindruck: Das ist im Prinzip etwas Edles, aber
außerhalb der Norm, sozusagen ein Seitensprung. Die kann man nicht
genauso einsetzen wie eine normale E-Gitarre, sondern die braucht
spezielles Know-how, wenn sie richtig zur Geltung kommen soll.
Den richtigen Umgang mit den Reglern und Schaltern muss man erst lernen. Sehr wichtig ist der Schiebeschalter namens "Output HI/LO". In Stellung LO ist die Gitarre für den direkten Anschluss an Mischpult, Gesangsverstärker oder PA gedacht. Geht man damit in einen üblichen Gitarrenverstärker, dann ist der Ton extrem leise. Schaltet man auf HI, dann wird der eingebaute Übertrager aktiviert und es wird sehr viel lauter. Diese Stellung ist wiederum für Mikrofoneingänge ungeeignet.