Niederohmige Pickups
Niederohmige Pickups
Was sind „Low-Impedance“ - Pickups?
Zu
Deutsch heißt das „niederohmig“, also mit kleinem elektrischem
Widerstand – im Gegensatz zu den normalen Pickups, die einen hohen
Widerstand haben. Was hat es damit auf sich?
Einst meine Traumgitarre
Seit
langem war ich neugierig, was es mit diesen Gitarren auf sich hat. Von
der Les Paul Recording hatte ich in den 70er Jahren mal einen Prospekt
mit Demo-Folienschallplatte bekommen.
Die Sounds haben mich absolut
hingerissen: einer herrlicher als der andere, und eine Vielfalt, wie
ich sie sonst noch nie bei irgendeiner Gitarre erlebt habe. Wer sie
hören möchte, dem kann ich die Demo-Folienschallplatte in Form von zwei MP3-Dateien zusenden
(jede Seite (ca. 1,2 MByte). Ich hätte diese Gitarre gar zu gern
besessen, aber mehr als 3000 DM waren für mich als armen Studenten
damals jenseits von Gut und Böse. Mein Traum verschwand dann bis Ende
der 70er Jahre aus den Geschäften und geriet total in Vergessenheit.
Laut Tom Wheeler sind etwa 5300 Stück gebaut worden. Gesuchte
Sammlerstücke wurden sie nicht.
Nach Umbau sehr viel besser
Auf
Wunsch des Eigentümers habe ich den Decade-Schalter gegen einen anderen
mit ein paar größeren Kondensatorwerten ausgetauscht, jetzt
logarithmisch gestuft ("10, 15, 22, 33, 47…"). Jetzt bleiben die
relativen Abstände der einzelnen Resonanzfrequenzen annähernd gleich,
wie es gehörmäßig richtig ist. Damit bringt die Gitarre nun auch einige
sehr warme, weiche Sounds, die die Gibson-Entwickler wahrscheinlich
selbst noch gar nicht gehört haben. Den
Höhen-schluckenden Übertrager ersetzt jetzt ein Vorverstärker, der die
niedrige Lautstärke der Pickups ordentlich hoch bringt und dabei die
Höhen voll erhält. Er braucht sehr wenig Strom und passt samt
9-V-Batterie leicht in den Hohlraum mit rein.
Vielfalt an Sounds
Jetzt
endlich zum Sound, oder genauer gesagt zu den Sounds. Denn die sind so
vielfältig wie sonst bei keiner anderen Gitarre. Damit sie alle richtig
zur Wirkung kommen, muss man ihr aber die Arbeitsbedingungen geben, für
die sie gedacht ist: also keinen normalen Gitarrenverstärker, sondern
am besten eine hochwertige Gesangsanlage. Da zeigt sie, was sie kann.
Ibanez hat's auch versucht
Nun
haben in den damaligen Zeiten die Japaner so annähernd alle
amerikanischen Gitarren imitiert, die sie irgendwie bemerkenswert
fanden. Wie es der Zufall will, habe ich ein paar Tage später auch eine
Kopie der Les Paul Recording von Ibanez in die Hände bekommen (Modell
Nr. 2380).