Bereich Elektronik
Die Sache mit der Unsymmetrie
So weit, so gut. Die beschriebenen Tricks zur Frequenzgangveränderung haben inzwischen eine ganze Menge Leute angewendet, überwiegend mit großer Zufriedenheit. Einige wenige Puristen haben aber immer noch winzige Unterschiede zwischen so manipulierten neuen Humbuckern und einigen echten alten PAFs herausgehört.
Pickups austauschen?
Da träumt wohl so mancher vom Sound einer 58-er Les Paul. Der gilt nun mal als das Nonplusultra. Weil die Preise dieses Modells heute jenseits von Gut und Böse angesiedelt sind, liegt die Idee nahe, das mit einer neuen Gibson zu versuchen. Aber auch die kann noch saftig teuer werden. Oder mit einem anderen Fabrikat, kostengünstiger und vielleicht auch noch recht gut. Wie hoch liegen die Chancen, so den Traumsound zu bekommen?
Einige Gedanken zu den alten "Patent Applied For"-Pickups von Gibson
Die Humbucking-Pickups auf den alten Gibson-Gitarren von 1957 bis 1962 tragen auf der Unterseite ein Schildchen, da steht drauf "patent applied for". Da sind die Gitarrensammler so scharf drauf. Ihre Preise sind mittlerweile bis in astronomische Höhen hochkatapultiert. Die sollen so wahnsinnig gut klingen. Der sagenumwobene Vintage-Sound.
Was steckt eigentlich dahinter?
Zum Innenleben
Die Spulenkörper waren meistens schwarz, seltener auch creme-weiß (das sind die von Sammlern am höchsten bewerteten). Einige Exemplare haben einen schwarzen und einen weißen. Das sieht man natürlich erst, wenn man die Kappe abnimmt. Ein Zusammenhang zwischen Farben und Übertragungscharakteristik besteht nicht.
Viel diskutiert wird darüber, ob Pickups mit handgewickelten oder maschinell gewickelten Spulen besser "klingen". Hier ist einiges aufzuräumen. Ich habe selbst ziemlich viele Pickups gewickelt und dabei so allerhand Erfahrungen gesammelt. Es gehören zwei verschiedene Dinge dazu: Erstens muss man den Spulenkörper drehen, zweitens muss man den Draht ständig über die Breite hinundherführen. Die Spule dauernd mit der Hand zu kurbeln, ist eine Idiotenarbeit. Ich habe das vor Jahrzehnten ungefähr fünfmal gemacht, aber sehr schnell die Lust verloren und einen Motor an meine Maschine anmontiert. Das haben die amerikanischen Pickup-Hersteller bestimmt auch alle getan.
Es geht also allein darum, ob der Draht gleichmäßig Lage neben Lage gelegt wird, wie es eine Maschine normalerweise macht, oder aber kreuz und quer, wie es mit der Hand kaum zu vermeiden ist. Bei der letzteren Methode sind starke Exemplarstreuungen unvermeidlich. Wenn man den Draht sehr stramm zieht, dehnt er sich und wird dünner. Dann passen mehr Windungen auf den Spulenkörper. Wenn der Daumen dann mit der Zeit schlaff wird, behält der Draht seine Originaldicke und es haben nicht so viele Windungen Platz. Im übrigen ist es für einen Drahthersteller auch gar nicht leicht, diese hauchdünnen Stärken (Nennwert hier 0,063 mm, Nr. 42 im US-Drahtsystem) absolut gleichmäßig zu fertigen. Da dürfte es damals einige Schwankungen gegeben haben. Auch bei gleicher Windungszahl kann die Packungsdichte unterschiedlich werden.
Um die elektrischen Eigenschaften von Spulen zu ermitteln, messen viele Leute den Gleichstromwiderstand. Aber der ist nichtssagend, weil in einem Pickup niemals Gleichstrom fließt. Es kommt vielmehr auf das Wechselstromverhalten an. Die hier entscheidende Größe ist die Induktivität, gemessen in "Henry". (siehe "Pickup- Geheimnisse"). Die hängt nicht allein von der Windungszahl ab, sondern auch von der Packungsdichte der Drahtwicklung. Wenn der Draht beim Wickeln mit der Hand kreuz und quer geführt wird, gibt es viele Überkreuzungen und damit viel Luft in der Wicklung. Wenn der Draht präzise von einer Maschine geführt wird, ist weniger Luft drin, die Packung wird dichter. Im ersteren Fall ist die Induktivität kleiner und die Resonanzfrequenz höher, im letzteren Fall ist die Induktivität größer, die Resonanzfrequenz tiefer. Was davon jetzt "besser" oder "schlechter" klingt, kann man nicht generell sagen, das kommt ganz auf die jeweilige Gitarre und auch auf den Verstärker und seine Einstellung an. Den gleichen Effekt könnte man auch durch unterschiedliche Windungszahlen erreichen.
Es geht also allein darum, ob der Draht gleichmäßig Lage neben Lage gelegt wird, wie es eine Maschine normalerweise macht, oder aber kreuz und quer, wie es mit der Hand kaum zu vermeiden ist. Bei der letzteren Methode sind starke Exemplarstreuungen unvermeidlich. Wenn man den Draht sehr stramm zieht, dehnt er sich und wird dünner. Dann passen mehr Windungen auf den Spulenkörper. Wenn der Daumen dann mit der Zeit schlaff wird, behält der Draht seine Originaldicke und es haben nicht so viele Windungen Platz. Im übrigen ist es für einen Drahthersteller auch gar nicht leicht, diese hauchdünnen Stärken (Nennwert hier 0,063 mm, Nr. 42 im US-Drahtsystem) absolut gleichmäßig zu fertigen. Da dürfte es damals einige Schwankungen gegeben haben. Auch bei gleicher Windungszahl kann die Packungsdichte unterschiedlich werden.
Um die elektrischen Eigenschaften von Spulen zu ermitteln, messen viele Leute den Gleichstromwiderstand. Aber der ist nichtssagend, weil in einem Pickup niemals Gleichstrom fließt. Es kommt vielmehr auf das Wechselstromverhalten an. Die hier entscheidende Größe ist die Induktivität, gemessen in "Henry". (siehe "Pickup- Geheimnisse"). Die hängt nicht allein von der Windungszahl ab, sondern auch von der Packungsdichte der Drahtwicklung. Wenn der Draht beim Wickeln mit der Hand kreuz und quer geführt wird, gibt es viele Überkreuzungen und damit viel Luft in der Wicklung. Wenn der Draht präzise von einer Maschine geführt wird, ist weniger Luft drin, die Packung wird dichter. Im ersteren Fall ist die Induktivität kleiner und die Resonanzfrequenz höher, im letzteren Fall ist die Induktivität größer, die Resonanzfrequenz tiefer. Was davon jetzt "besser" oder "schlechter" klingt, kann man nicht generell sagen, das kommt ganz auf die jeweilige Gitarre und auch auf den Verstärker und seine Einstellung an. Den gleichen Effekt könnte man auch durch unterschiedliche Windungszahlen erreichen.
Wenn heute einige Pickup-Hersteller damit werben, ihre Produkte wären angeblich "handgewickelt", dann lasst euch davon nicht imponieren. Das kann auch durchaus geschwindelt sein, und die Behauptung ist nichts als ein cleverer Werbegag. Erstens wäre das sehr teuer (wenn es nicht gerade kleine Mädchen von den Philippinen oder wo machen), zweitens ist es damit annähernd unmöglich, größere Stückzahlen exakt gleichmäßig hinzukriegen. Das mag allenfalls noch gehen, wenn nur eine Person wickelt. Sobald aber mehrere Leute parallel arbeiten, wird jeder seinen eigenen Stil entfalten. Maschinen - vorausgesetzt dass sie mit aller Sorgfalt bedient werden - können das sehr viel präziser als Menschen.